Antibiotika bei unerklärlicher Unfruchtbarkeit | EmBIO IVF-Zentrum

Antibiotika bei unerklärlicher Unfruchtbarkeit

Mein Mann und ich versuchen seit über einem Jahr schwanger zu werden. Jetzt haben wir mit Untersuchungen für die Unfruchtbarkeit begonnen. Ich habe gelesen, dass einige Ärzte bei Unfruchtbarkeit unklarer Genese Frauen mit Antibiotika behandeln anstatt teure und schwierige Therapien durchzuführen. Im Antibiogramm des Scheidensekrets wurden Ureoplasmen gefunden. Können Antibiotika helfen? J.S.

Ein Therapieversuch mit Antibiotika kann sinnvoll sein. Allerdings ist es wichtig zu beachten, dass es keine glaubwürdigen Beweise gibt, dass wiederholte Infektion mit Ureaplasmen zu Unfruchtbarkeit führt.

Für die ungeklärte Unfruchtbarkeit gibt es halt noch keine Erklärung. Es bedeutet nicht, dass viele dieser Paare unfruchtbar sind. Vielmehr ist ihre Fruchtbarkeit reduziert. Das heißt, dass jeden Monat ohne Behandlung ihre Konzeptionrate bei 3-10% liegt. Studien weisen darauf hin, dass unerkannte, chronische Infektionen eine seltene Ursache der Unfruchtbarkeit ist. Somit sind diese Erfolgsberichte mit Antibiotika wahrscheinlich nur zufällig. Hinzu kommt, dass Studien die Verwendung von Antibiotika als die einzige Behandlung für unerklärliche Unfruchtbarkeit nicht unterstützen.

Ureaplasma urealyticum (UU) ist eine Art von Organismus, irgendwie zwischen Bakterien und Viren angesiedelt. UU ist ein recht häufiger Organismus, der in bis zu 30 Prozent der Fälle gefunden werden kann. Er kann sexuell übertragen werden. Die Untersuchung auf UU ist teuer, und in Kulturen wird oft ein falsch negativer Befund angezeigt.

Die Prävalenz von UU bei Frauen mit Fertilitätsstörungen ist nicht größer als bei denen, die keine Fruchtbarkeits-Probleme haben. Die Behandlung scheint die Geburtenrate nicht zu verbessern. Der einzige Fall, in dem die Behandlung von Vorteil sein kann, ist für Paare mit rezidivierenden Aborten. In derartigen Fällen und auf Grund der hohen Kosten und der geringen Zuverlässigkeit der UU-Tests, ziehe ich es routinemäßig vor, diese Paare mit einem Antibiotika zu behandeln. Die Daten der Studien sind aber nicht schlüssig.

Auf der anderen Seite haben unseren Patienten häufig eine positive Antikörper-Reaktion gegen Chlamydien, selbst wenn ein DNA-Test aus einer Zervixabstrich keine Infektion anzeigt. Der positive Antikörper-Test zeigt an, dass irgendwann eine Infektion vorhanden war. Den meisten dieser Frauen ist nicht bekannt, dass sie jemals eine Infektion hatten, die die Eileiter hätten schädigen können. Da Chlamydien in den Eileitern vorhanden sein können ohne dass sie auch in Zervixabstrichen nachgewiesen werden müssen, glaube ich, dass eine Antibiotika-Behandlung vorteilhaft sein kann. Allerdings ist der Nutzen von Tests und Behandlungsmöglichkeiten für andere Infektionen als Gonorrhoe und Chlamydien klein wenn nicht existent.

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