Amniozentese und Fehlgeburtsrisiko | EmBIO IVF-Zentrum

Amniozentese und Fehlgeburtsrisiko

Bei meinen ersten beiden Kinder hatte ich normale Schwangerschaften. In meiner dritten Schwangerschaft, da ich über 35 war, haben wir eine Fruchtwasseruntersuchung durchführen lassen. Die Amniozentese verlief komplikationslos und ca. zwei Wochen später erfuhren wir, dass wir ein gesundes Mädchen erwarteten. Drei Tage später hatte ich einen vorzeitigen Blasensprung mit anschließender Fehlgeburt. Mein Arzt sagte mir, dass vermutlich die Fruchtwasseruntersuchung die Ursache war. Das war vor fünf Monaten. Jetzt bin ich in der 6. Schwangerschaftens-Woche. Mein Mann besteht darauf, dass ich wieder eine Fruchtwasseruntersuchung durchführen lasse, weil ich bei der Geburt 38 sein werde. Ich bin besorgt über eine weitere Fehlgeburt. Kann eine Fruchtwasseruntersuchung eine Fehlgeburt verursachen mehr als zwei Wochen nach dem Eingriff? Gibt es eine Alternative zu Fruchtwasseruntersuchung mit weniger Nebenwirkungen? Mary

Es besteht die Gefahr von Blasensprung und Fehlgeburt nach einer Fruchtwasseruntersuchung. Allerdings ist dieses Risiko gering und das Risiko einer Fehlgeburt ist nicht höher, weil sie bei letzten Amniozentese eine Komplikation hatten.

Die Amniozentese wird durchgeführt, um genetische Anomalien wie das Down-Syndrom zu überprüfen. Dieses Risiko steigt mit dem Alter der Frau. Im Alter von 35 ist das Risiko ca. 1 Fall pro 200 Schwangerschaften. Im Alter von 40 Jahren steigt das Risiko auf etwa eins pro 50 bis 100 Schwangerschaften. Die Amniozentese erfolgt mit Hilfe einer Ultraschalluntersuchung, um eine Flüssigkeits-Ansammlung in der Gebärmutter zu lokalisieren. Der Arzt führt eine Nadel durch die Bauchdecke in diese Flüssigkeits-Ansammlung und aspiriert etwas Flüssigkeit. Von der Flüssigkeit wird eine Zellkultur angelegt und nach ein paar Tagen werden fötale Zellen aus der Kultur chromosomale analysiert.

Eine schnellere Methode zur Analyse wird FISH (Fluoreszenz in situ Hybridisierung) genannt und beinhaltet die Verwendung spezieller Farbstoffe zur Anfärbung spezifischer Chromosomen. Jeder Farbstoff leuchtet unter fluoreszierendem Licht in einer anderen Farbe. Derzeit können wir vier oder fünf verschiedenen Chromosomenpaare mit dieser Technik testen. Normale Zellen haben 23 Chromosomenpaare. Ein abnormer Fötus kann ein zusätzliches Chromosom haben oder möglicherweise fehlt ein Chromosom von einem Paar. Da wir nicht alle Chromosomenpaare mit FISH testen können, kann diese Methode nur einen Teil der potentiellen chromosomalen Anomalien aufdecken. Mit dieser Screening-Methode können aber die häufigsten Probleme erkannt werden. Da die Ergebnisse dieses Tests innerhalb weniger Stunden zur Verfügung stehen, ist FISH immer „beliebter“. Ein „Problem“ der Amniozentese ist, dass sie relativ spät durchgeführt werden kann. Das Warten kann sehr stressig sein und wenn der Test aufzeigt, dass der Fötus nicht normal ist, steht das Paar vor einer schwierigen Entscheidungen bei ziemlich weit fortgeschrittener Schwangerschaft.

Eine alternative Methode mit wesentlich früheren Resultaten ist die Chorionzottenbiopsie. Unter Ultraschallkontrolle wird eine Nadel in die Bauchdecke der Schwangeren eingeführt und bis in die Plazenta vorgeschoben. Es wird etwas Gewebe entnommen und ähnlich der Amniozentese wird das Gewebe entweder in Zellkultur oder mit FISH untersucht. Leider hat die Chorionzottenbiopsie ein etwas höheres Risiko einer Fehlgeburt als die Amniozentese.

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