Unfruchtbarkeit - Was ist Unfruchtbarkeit - Ursachen
Was ist Unfruchtbarkeit?
Unfruchtbarkeit ist die Tatsache, dass ein Paar nach einem Jahr der Bemühungen (regelmäßiger Geschlechtsverkehr) nicht in der Lage ist, schwanger zu werden und eine Schwangerschaft auszutragen, d.h. ein Kind zu bekommen.
Dabei sollte Unfruchtbarkeit nicht mit Sterilität verwechselt werden, d.h. der absoluten biologischen Unfähigkeit, sich fortzupflanzen (z.B. ist eine Frau, der die Gebärmutter und die Eierstöcke entfernt wurden, offensichtlich nicht in der Lage, sich fortzupflanzen) oder ein Mann mit Azoospermie (keine Spermien).
Laut der Definition der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist Unfruchtbarkeit eine Gesundheitsstörung, die es zu behandeln gilt. Fortpflanzung und Familiengründung werden als ein Menschenrecht angesehen.
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Ist Unfruchtbarkeit nur ein Problem der Frau?
Nein, Unfruchtbarkeit ist nicht zwangsläufig ein Frauenproblem, sie kann sowohl Männer als auch Frauen betreffen:
- Etwa ein Drittel der Fälle von Unfruchtbarkeit wird durch weibliche Probleme verursacht.
- Ein weiteres Drittel der Fruchtbarkeitsprobleme wird durch Probleme auf Seiten der Männer verursacht.
- Die restlichen Fälle werden durch eine Mischung männlicher und weiblicher Probleme oder durch unbekannte Probleme verursacht, was als ungeklärte Unfruchtbarkeit bezeichnet wird.
Wie verbreitet ist Unfruchtbarkeit?
Nach verschiedenen epidemiologischen Studien und Schätzungen der WHO haben etwa 8-12% der Paare im fortpflanzungsfähigen Alter Schwierigkeiten, ein Kind zu bekommen. Es wird geschätzt, dass es weltweit 50-80 Millionen unfruchtbare Paare gibt, wobei jedes Jahr etwa 2 Millionen neue Paare hinzukommen, Tendenz steigend.
Für Griechenland gibt es noch keine vollständigen epidemiologischen Studien zur Unfruchtbarkeit, aber man schätzt, dass etwa 300.000 Paare Schwierigkeiten haben, Kinder zu bekommen.
Die Häufigkeit von Unfruchtbarkeit kann von Region zu Region und von Bevölkerung zu Bevölkerung variieren. Man muss sich darüber im Klaren sein, dass es kein spezifisches 'Profil' des unfruchtbaren Paares gibt, weder bei Männern noch bei Frauen. Unfruchtbarkeit ist ein komplexer und wechselhafter Zustand: Ein und dieselbe Person oder ein und dasselbe Paar kann über lange Zeiträume hinweg nicht schwanger werden und dieses Unvermögen kann ohne Vorwarnung auftreten oder enden. In den meisten Fällen hat Unfruchtbarkeit keine spezifischen Symptome (z.B. Schmerzen, Fieber, Unwohlsein) und wird daher von uns nicht bemerkt.
Normale Chance auf Empfängnis
Die durchschnittliche Wahrscheinlichkeit einer Empfängnis und einer Schwangerschaft liegt bei einem fruchtbaren Paar mit normalem Sexualleben bei nicht mehr als 20% pro Zyklus. Diese Wahrscheinlichkeit ist am höchsten, wenn die Frau jung ist (unter 25), bleibt bis zum Alter von 30 Jahren etwa gleich und nimmt dann bis zum Alter von 40 Jahren allmählich ab. In höherem Alter ist die Quote der normalen Empfängnis sehr niedrig, in der Größenordnung von 5% oder weniger. Etwa 50% der normal fruchtbaren Paare werden im ersten Jahr der Versuche schwanger, und 20-35% dieser Paare werden im zweiten Jahr schwanger. Die restlichen 15% sind „unfruchtbare“ Paare.
Anhand mathematischer Modelle wurde festgestellt, dass die kumulative Wahrscheinlichkeit einer Empfängnis bei einem mäßig unfruchtbaren Paar nach fünf Jahren bei 95% liegt, während sie bei einem schwer unfruchtbaren Paar nach fünf Jahren bis zu 45% beträgt. In der Tat bekommen viele Paare, bei denen die IVF-Behandlung wiederholt fehlgeschlagen ist und die sich entschließen, die Versuche abzubrechen, selbstständig Kinder, wenn sie es „nicht erwarten“.
Deshalb ist die typische Frist von 12 Monaten nicht als absolut zu betrachten: Wenn ein Paar die Zeit und die Geduld hat zu warten, wird es auch nach mehreren Monaten noch schwanger werden. Das ist natürlich nicht der Fall, wenn bei einem der beiden Paare Sterilität festgestellt wurde. Infolgedessen besteht der logische Schritt darin, die Fruchtbarkeit nach einem Jahr regelmäßigen ungeschützten Geschlechtsverkehrs zu beurteilen. Wenn kein Faktor für absolute Unfruchtbarkeit festgestellt wird, sollte das Paar abwarten, um unnötige medizinische Behandlungen zu vermeiden, um Kinder zu bekommen.
Ursachen für Unfruchtbarkeit bei Männern und Frauen
Die Gründe für Unfruchtbarkeit sollten sowohl bei Männern als auch bei Frauen untersucht werden. Bei den meisten Fällen kann nach gründlichen diagnostischen Tests eine Ursache gefunden werden, aber bei einer Minderheit von Paaren bleibt die Unfruchtbarkeit unerklärt.
Allgemein gesagt, wird Unfruchtbarkeit entweder durch eine Entzündung des Genitaltrakts oder durch ein hormonelles Ungleichgewicht verursacht. Beide verursachen spezifische Störungen bei Männern und Frauen.
Symptome der Unfruchtbarkeit
Bei Männern ist das einzige Symptom in der Regel, dass die Partnerin/die Ehefrau nicht schwanger werden kann. Andere Symptome, auf die man achten sollte, sind Erektionsstörungen, Probleme mit der Ejakulation, hormonelle Ungleichgewichte, Hodenveränderungen und Fettleibigkeit.
Mehr über männliche Fruchtbarkeit lesen.
Bei Frauen ist die Situation komplizierter und die wichtigsten Symptome für Unfruchtbarkeit sind:
- Unregelmäßige Perioden oder Ausbleiben der Periode
- Sehr schmerzhafte Perioden
- Endometriose
- Entzündliche Beckenerkrankung
- Mehr als eine Fehlgeburt
Ein unregelmäßiger Zyklus einer Frau kann zur Unfruchtbarkeit beitragen, da dies bedeutet, dass sie möglicherweise keinen regelmäßigen Eisprung hat. Der Eisprung ist der Zeitpunkt, an dem der Eierstock eine Eizelle freisetzt. Der unregelmäßige Eisprung kann viele Ursachen haben, darunter das Syndrom der polyzystischen Ovarien (PCOS), Übergewicht, Untergewicht und Schilddrüsenprobleme.
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Diagnose
Bevor eine Behandlung durchgeführt werden kann, muss eine eindeutige Diagnose gestellt werden. Die Diagnose der Unfruchtbarkeit wird von einem qualifizierten Arzt (Gynäkologe, Urologe, Androloge oder Endokrinologe, je nach Fall) vorgenommen. Außer einer klinischen Untersuchung und einer detaillierten Anamnese des Paares (oder des einzelnen Mannes bzw. der einzelnen Frau) können auch diagnostische Tests durchgeführt werden:
- mikrobiologische Tests (in der Regel eine Kultur von Sperma und Vaginalflüssigkeit)
- Labortests von Blut, Sperma und Zervixschleim
- Spezielle bildgebende Tests (Ultraschall des Unterleibs oder des Hodensacks, Hysterosalpingographie, CT oder MRT)
- Kolposkopie, Untersuchung des Penis
- Chirurgische Eingriffe (Hysteroskopie, Laparoskopie)
- Andere spezielle Tests und Analysen (immunologisch, Sperma, etc.)
Wir wiederholen, dass eine korrekte Diagnose äußerst wichtig ist, da sie die Wahl der Behandlungsstrategie bestimmt. International geht der Trend inzwischen zu einer individuellen Behandlung, die sich nach den spezifischen Merkmalen jedes Paares richtet. Daher ist es sinnvoll, dass Paare an organisierte Fruchtbarkeitszentren vermittelt werden, entweder auf Empfehlung ihres Hausarztes oder des Spezialisten, mit dem sie den ersten Kontakt hatten, oder sogar direkt.
Dadurch wird das Paar nicht gezwungen, sich unnötigen oder mehrfachen Untersuchungen und lückenhaften oder unvollständigen Diagnoseverfahren zu unterziehen und die Wartezeit zwischen der Entdeckung des Problems und der Ausarbeitung eines Behandlungsplans wird verkürzt.
Behandlung
Für die Wahl der am besten geeigneten Behandlungsstrategie müssen alle Informationen sorgfältig abgewogen werden und das Paar muss mit Unterstützung des Behandlungsteams zu einer sachlichen und klaren Entscheidung geführt werden.
Hierbei müssen Faktoren wie das Alter der Frau und die finanziellen Möglichkeiten des Paares ernsthaft in Betracht gezogen werden, da die Diagnose und Behandlung von Unfruchtbarkeit manchmal sowohl zeitaufwendig als auch teuer sein kann.
Je nach Diagnose stehen verschiedene Behandlungen zur Verfügung. Die einfachsten sind:
- Medikamente zur Bekämpfung von Infektionen
- Medikamente zur Regulierung oder Stimulierung der Eierstock- oder Hodenfunktion
- Operationen zur Behandlung anatomischer Probleme des Fortpflanzungssystems oder der Endometriose,
- eine Kombination aus medizinischer und chirurgischer Behandlung, falls erforderlich
Sollten diese Methoden nicht wirken oder ihre Anwendung unnötig sein, sind komplexere Methoden erforderlich, wie verschiedene Methoden der assistierten Reproduktion (In-vitro-Fertilisation).
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