Kann eine Eileiter-Sterilisation rückgängig gemacht werden?
Ich bin 40 Jahre alt und versuche seit sechs Jahren ein Baby zu bekommen. Bei einer Laparoskopie vor etwa einem Jahr wurde ein verstopfter Eileiter, Endometriose und eine Zyste festgestellt. Meine Ärztin sagte mir,dass eine Operation alles nur schlimmer machen könnte. Was soll ich machen? Ist das noch zu „reparieren? B.D.
Bevor wir Beratung in diesem Fall anbieten können, bräuchten wir mehr Informationen. Es gibt viele andere Faktoren, die berücksichtigt werden müssen, bevor eine mikrochirurgische Operation der Eileiter in Betracht gezogen werden kann.
Im Alter von 40 ist die monatliche Konzeptionsquote für die meisten Frauen deutlich niedriger als 10 Prozent - bei optimalen Verhältnissen und wie sie uns beschreiben, ist dem nicht so. Bei einigen Frauen hat das Alter bereits nachteilig die Qualität der Eizellen beeinflusst, so dass eine Eizellspende erforderlich sein würde. Um die Auswirkungen altersbedingter Unfruchtbarkeit zu beurteilen, brauchen wir die Ergebnisse des Clomifen-Provokations-Tests oder die Bestimmung von FSH, Östradiol und Inhibin B Werten am 3. Zyklustag. Es wäre auch wichtig, die Fruchtbarkeit ihres Partners festzustellen. Sie erwähnten nicht, ob Ihr Partner ein Spermiogramm hat durchführen lassen. Das Spermiogramm hätte vor ihrer Operation erfolgen müssen.
Sie erwähnen auch Endometriose. Einige Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass die Anwesenheit von minimaler Endometriose die monatliche Konzeptionsquote etwas erniedrigt.
Die Erfolgsrate der mikrochirurgischen Operation der Eileiter beträgt etwa 10-50 Prozent. Doch ohne dem Video der Operation ist es schwierig, sie bestmöglich zu beraten. Ihre Ärztin bei der Erstoperation wollte offensichtlich die „chirurgische“ Reparatur durch einen spezialisierten Kollegen durchführen lassen. Es ist bedauerlich, dass viele Frauen sich derartiger Operationen unterziehen, weil sie erwarten eine kompetente Versorgung zu erhalten. Letztendlich wachen sie mit der Information auf, dass sie eine Zweitoperation bedürfen, weil der/die Erstoperateur/in nicht über die Fähigkeiten verfügte, die Operation „kompetent“ zu beenden.
